RABANUS Verwaltungen

Info

Was tun gegen Feuchtigkeit ?

 

je Stunde

Wasserdampf in Gramm

Mensch

leichte bis schwere Aktivität

30 bis 300 Gramm

Bad

Wannenbad

Duschen

ca. 700 Gramm

ca. 2.600 Gramm !!!

Küche

Kochen, Abwaschen usw.

600 bis 1.000 Gramm

Pflanzen

je nach Größe

5 bis 20 Gramm

Wäschetrockner

geschleudert bis tropfnaß

50 bis 500

in einem Drei-Personenhaushalt verdunsten ca. 12 Liter Wasser pro Tag

All dieser Dampf muß aus der Wohnung heraus, bevor er sich an Fenstern und Wänden als Tauwasser niederschlägt, zu Mauerdurchfeuchtungen und Bauschäden führt. Die stärkste Tauwasserbildung findet an den kältesten Flächen statt. Oft schon wenige Wochen nach dem Austausch alter "undichter" Fenster gegen moderne, hochdichte Isolierglasfenster kommt es zu Schwarzschimmelbefall in Zimmerecken, an Möbeln und gelagerten Gütern, weil das Lüftungsverhalten nicht den veränderten Lüftungsanforderungen angepaßt wurde. Die Sporen der Schimmelpilze können Allergien verursachen (Lit.2, S.46). Feuchtere Raumluft erschwert die Wasserverdunstung über die Haut (Lit.1, S.95) und kann zu Unbehagen, Rheuma und Migräne führen. Andererseits bewirkt eine zu trockene Raumluft Reizungen im Bronchialbereich und lädt die in Teppichen und anderen Textilien verarbeiteten Kunststoffe stärker elektrostatisch auf, zieht wie ein Magnet Staubteilchen an, die wiederum Nährböden für Bakterien und Viren sind. Der optimale Luftfeuchtegehalt liegt bei etwa 50%.

Beschlagende Fenster sind das Alarmsignal zum Lüften !

Diese Feuchtigkeit kommt "von Innen" und wenn sie nicht durch Fensterritzen entweicht, dann durchfeuchtet sie das Mauerwerk. Feuchtes Mauerwerk leitet die Wärme bis zu 60mal stärker nach außen als trockenes Mauerwerk (Lit.2, S.48). Diese Wärmeableitung wird als "Kältestrahlung der Wände" empfunden; was durch hochdichte Neufenster an Heizenergie eingespart werden sollte, führt bei falschem Lüftungsverhalten über allmählich durchnäßte Wände zu größeren energetischen Verlusten.

Empfohlen wird, die Raumluft alle 2 Stunden, wenigstens zweimal täglich vollständig auszutauschen. Das ist entweder durch Stoßlüftung, d.h. komplettes Öffnen der Fenster für etwa fünf Minuten oder durch Dauerlüftung (ständig offener Fensterspalt, Kippstellung, Zwangslüftung) zu gewährleisten. Die Erfahrungen haben aber gezeigt, daß ausgerechnet während der kalten Jahreszeit auf die Lüftung eher ganz verzichtet wird. Gerade bei niedrigen Außentemperaturen denken nur wenige an kontrolliertes Lüften und die Fenster bleiben geschlossen. Insbesondere bei hochdichten Neufenstern verschlimmern sich dadurch die Probleme. In Bad, Küche und Schlafräumen sollten deshalb nur Fenster mit Zwangslüftung eingebaut werden. Je länger falsch belüftet wurde und je größer die Feuchteschäden sind, desto langwieriger und teurer ist die Trockenlüftung. Chemische Mittel zur Schimmelpilzbekämpfung helfen nicht gegen die Ursache und sind eine zusätzliche Gesundheitsgefährdung. Wenn die Trockenlüftung nicht mehr genügt, müssen die befallenen Putzflächen erneuert werden.

(Lit.1 = HEA, Handbuch Niedrigenergiehaus, 1993; Lit.2 = Brändle, Sanierung alter Häuser1991)

Heizenergie sparen, Gesundheits- und Bauschäden vermeiden durch richtiges Lüften

Feuchtigkeit durch neue Fassaden !

An dem von Ihnen bewohnten Haus wird/wurde die Fassade erneuert. Durch diese Maßnahme verändern sich die bauphysikalischen Eigenschaften auch Ihrer Wohnung.

Als Mieter obliegt Ihnen die Verantwortung dafür, daß durch sachgerechten Umgang mit der Mietsache Schäden vermieden werden.

Wir wollen Ihnen das nachstehend erläutern:

  1. Bei den Fassadenarbeiten wird a) das Mauerwerk zur verbesserten Putzhaftung stark angefeuchtet und b) auch der Putz benötigt zu seiner Herstellung viel Wasser. Besonders nach Fertigstellung der neuen Fassade muß sehr häufig gelüftet werden, um möglichst schnell die durch den Bau vermehrt angefallene Feuchtigkeit zu verringern.
  2. Die Vollflächigkeit des neuen Putzes reduziert die Oberflächenverdunstung der Mauerwerks-feuchtigkeit gegenüber dem vorherigen Zustand einer schadhaften Fassade mit losem oder sogar fehlendem Putz.
  3. Eine etwaige Erneuerung der Fenster führt zu noch höherer Dichtigkeit der Wohnung. Höhere Dichtigkeit ist aber gleichbedeutend mit höherer Feuchtigkeit.

Es ist also notwendig, daß Sie sich dauerhaft darauf einstellen, die Luftfeuchtigkeit durch entsprechendes Lüftungsverhalten auf etwa 50% +/- 10% einzupegeln, ansonsten droht Ihren Räumen beginnend in den kältesten Wandbereichen Schimmelpilzbefall - mit schwer reparablen und kostenaufwendigen Konsequenzen für Ihre Gesundheit und die Bausubstanz.

Schimmelpilze können schon nach wenigen Wochen auftreten oder erst nach vielen Jahren fortschreitender Mauerwerksdurchfeuchtung. Das Tempo des Schadensverlaufs steht in Abhängigkeit zur Intensität obengenannter und zusammentreffender Faktoren und zur jeweiligen Nutzungsart der Räume. Sind bereits Schäden entstanden, sind unnötige Feuchteproduzenten (Pflanzen, Aquarium etc.) sofort aus den betroffenen Räumen zu entfernen.

Bei winterlich niedrigeren Außentemperaturen ist die Außenluft selbst bei Regen und Schneefall trockener als im Sommer. Deshalb kann gerade in der kalten Jahreszeit durch jeweils fünfminütiges Intensivlüften (=weites Fensteröffnen + Querlüften) ein trockeneres Raumklima hergestellt und damit auch eine Trocknung der Bausubstanz erzielt werden.

Je kürzer die Zeit ist, in der Sie die Raumluft komplett austauschen, desto geringer ist die Abkühlung von Mobiliar und Wänden, so daß die vorherige Raumtemperatur sehr schnell wieder erreicht ist. Es kommt also auch darauf an, die wichtigsten Fenster wirklich lüftungsbereit zu halten. Wenn die Fensterbänke voller Blumentöpfe stehen, dann erschwert das die Lüftung unter Umständen so sehr, daß sie unterlassen wird. - Und das darf eben nicht sein.